WTP-Plattenwärmetauscher
Der WTP-Plattenwärmetauscher besteht aus zwei Blechen gleicher Wandstärke, welche mittels Laserpunktschweißen durch Schweißkreise unterschiedlichster Raster miteinander verbunden werden. Am Rand der Platten bilden umlaufende Doppelschweißnähte die Begrenzung des inneren Produktstromes. Diese Arbeitsschritte der Verschweißung erfolgen bei der Herstellung vollautomatisch, wodurch eine hohe Produktqualität konstant eingehalten werden kann. Der Raum zwischen den beiden Blechen wird nach Abschluss der Schweißarbeiten durch einen aufgeprägten Innendruck aufgeweitet, sodass nun beidseitig geformte Kissen entstehen. Die Höhe der entstehenden Kissen ist abhängig vom aufgegebenen Druck auf die Platten und wird speziell für die Anforderungen der Kunden berechnet. Durch die Aufweitung entsteht ein Spalt, durch den das wärmeaufnehmende Medium geführt wird. Der Wärmeübergang auf der Seite dieses Mediums, das heißt der Platteninnenseite, ist abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit in den Platten, welche durch die Höhe der Aufweitung und dem Schweißpunktraster eingestellt werden kann. Das WTP-System wird gemäß Verfahrensprüfung ausschließlich durch vergleichende, zerstörende Testreihen geprüft. Da das Aufweiten der Platten bei Drücken erfolgt, die deutlich über dem späteren Betriebspunkt liegen, sind die Platten hinsichtlich des Drucks eigensicher.
Die Vorteile der Plattensysteme liegen im Vergleich zu Rohrbündelwärmeübertragern in der leichten und kompakten Bauweise. Durch den Verzicht auf die sonst üblichen druckbeanspruchten Komponenten, wie dicke Rohrböden und zahlreiche Umlenk-bleche, resultiert eine Masseneinsparung. Das typische Einsatzgebiet von WTP-Plattenwärmetauschern sind Kopfkondensatoren. Diese stehen meist im Freien auf einer hohen Kolonne. Daher bedeutet eine Masseneinsparung auch weitere Einsparungen in der gesamten Anlage. Diese Einsparungen im Stahlbau und bei der Dimensionierung der Kolonne schlagen kostengünstig zu Buche. Die aufgrund der Geometrie früh einsetzende Turbulenz, bewirkt eine gute Durchmischung des Mediums, was sich positiv auf den Wärmeübergang auswirkt und zu vergleichsweise niedrigen Fouling-Faktoren führt. Diese Bauart zeichnet sich durch eine einfache Reinigungsmöglichkeit im Produktraum bei geringem Druckverlust, eine vergleichsweise geringe Masse, Einsparungen im umbauten Raum sowie eine kostengünstige Herstellung aus.
Die Abbildung zeigt einen WTP-Plattenwärmetauscher mit 28 Blechen. Zu sehen sind die am linken und rechten Ende der Platten befindlichen Flüssigkeitsverteiler. Auf der Plattenaußenseite lassen sich lange Doppelschweißnähte erkennen, welche zur Strömungsführung in den Platten dienen. Sie haben dieselbe Funktion wie die Stromstörer im Mantel von Rohrbündelwärmetauschern.